Das Handwerk des Schindelmachers ( "Ziegel" aus Holz )
Workshops, Seminare, Vorführungen
Der Beruf des Schindelmachers zählt zu den aussterbenden Berufen, auch wenn es hier zwischenzeitlich eine Renaissance gibt. Handgefertigte Schindeln sind heute eher selten. Die Masse der Schindeln wird heute überwiegend maschinell hergestellt.
Früher wurde dies mit wenigen, aber effektiven Werkzeugen hergestellt. Man benötigte dazu einen sogenannten Schindelbock oder auch einen Spaltbock, ein Ziehmesser, eine spezielle Spaltaxt sowie einen Holzkloben oder Holzhammer.
Hiermit konnten verschiedenste Schindelarten, -formen und -varianten gefertigt werden.
Leg- oder Langschindeln ab ca. 50cm bis etwa 120cm werden nur gespalten, auf die Dachunterkonstruktion gelegt und mit Steinen und, oder Holzstangen auf dem Dach gehalten.
Weiters hab ich auch schon Brettschindeln mit 75cm bis 150cm gesehen
Die andern Schindelarten ab ca. 15cm bis etwa 50cm, verschiedenster Form und Ausführung werden erst gespalten und dann auf dem Schindelbock mittels Ziehmesser in Form gebracht. Früher wurden Sie erst mit Holznägeln aus Eiche, später mit handgeschmiedeten Eisennägeln auf der Unterkonstruktion befestigt, heute nimmt man am besten Edelstahlnägel oder-stifte.
Hier im Schwarzwald wurde überwiegend Weißtanne aber auch Fichte verwendet. Eine gute handgefertigte Schindel, dessen Holz sachgerecht (linksdrehend für Handbearbeitung) ausgewählt und zum richtigen Zeitpunkt geschlagen wurde, kann gut und gerne 60-100 Jahre alt werden, je nach Standort und Lage auch mal älter.